Köln (dpa)

Macht die Corona-Kontaktnachverfolgung noch Sinn?

| 14.01.2022 13:57 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Eine Corona-Warn-App zeigt auf einem Handy ein erhöhtes Risiko an, mit einer an Corona infizierten Person Kontakt gehabt zu haben. Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Eine Corona-Warn-App zeigt auf einem Handy ein erhöhtes Risiko an, mit einer an Corona infizierten Person Kontakt gehabt zu haben. Foto: Bernd Weißbrod/dpa
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Die Zahl der Infizierten steigt in der Omikron-Welle drastisch an. Da stellt sich die Frage, ob die Kontaknachverfolgung noch möglich und überhaupt noch sinnvoll ist.

Die Kontakt-Nachverfolgung nach Corona-Infektionen ist aus Sicht eines Virologen nicht mehr angemessen.

„Von der Inzidenz her ist es von den Gesundheitsämtern nicht mehr zu stemmen“, sagte der Wissenschaftler Klaus Stöhr in dem Podcast „Die Wochentester“ des „Kölner Stadt-Anzeigers“ und des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. „Wenn ein Großteil der Bevölkerung mild und asymptomatisch infiziert ist und Antikörper hat, wird eine sogenannte Kontaktnachverfolgungs-Quarantäne sinnlos“, so der frühere Leiter des Influenza-Programms der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Die WHO Europa hatte unter Berufung auf eine Hochrechnung davor gewarnt, dass sich in zwei Monaten schon über die Hälfte der Menschen in Europa mit Omikron infiziert haben könnten. Dabei erwarten Experten, dass sich auch viele Geimpfte und Geboosterte zumeist asymptomatisch infizieren. Das wäre eigentlich der beste Weg aus der Pandemie, sagte Stöhr im Podcast mit Blick auf den dann eintretenden Immunschutz. „In der Reihenfolge sich erst impfen lassen und dann sich infizieren. Das kann man nicht provozieren und kann man auch nicht steuern das Infizieren, aber das Impfen kann man“, sagte Stöhr. „Die Kombination aus Impfschutz und Infektion ist eigentlich der Weg - und dass sich so viele Menschen infizieren werden, ist sehr wahrscheinlich.“

© dpa-infocom, dpa:220114-99-709767/4

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