Pandemie

60 neue Infektionen: Kreis Leer verschärft Quarantäne

| 24.02.2021 16:52 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Im Landkreis Leer wurden binnen 24 Stunden 60 neue Corona-Infektionsfälle registriert. So viele, wie noch nie zuvor während der Pandemie. Die 7-Tagesinzidenz pro 100.000 Einwohner liegt jetzt bei 102. Westoverledingen und die Stadt Leer sind die Hotspots.

Kreis Leer - Die Zahl der Corona-Fälle im Landkreis Leer geht deutlich nach oben. Dem Gesundheitsamt wurden Stand Mittwoch 60 Neuinfektionen gemeldet. Damit steigt die Sieben-Tage-Inzidenz laut Niedersächsischem Landesgesundheitsamt auf 101,9.

Die Zahl der akut infizierten Menschen im Kreisgebiet liegt bei 283. Und die Mutation B 1.1.7 hat daran weiterhin einen Anteil von einem Drittel. Insgesamt gehen 95 akute Fälle auf die sogenannte britische Variante zurück. Über 1.000 Menschen befinden sich in Quarantäne, 14 Covid-19-Erkrankte werden stationär in Krankenhäusern behandelt.

Zurzeit 83 Fälle in Westoverledingen

Die Neuinfektionen verteilen sich laut Kreisverwaltung über das ganze Kreisgebiet. Besonders betroffen sind zwei Kommunen: die Gemeinde Westoverledingen mit insgesamt 83 Fällen (davon elf neue), die schon seit Längerem ein Infektionsschwerpunkt im Landkreis ist, und die Stadt Leer, die mit jetzt 63 Fällen wieder zu einem Schwerpunkt wird. In der Kreisstadt wurden binnen eines Tages 28 neue Infektionsfälle registriert.

Nach wie vor gibt es nach Angaben des Landkreises einen hohen Anteil von Folge-Infektionsfällen. So sei die Hälfte der Neuinfektionen auf Folgefälle aus bereits bekannten Infektionsgeschehen zurückzuführen. Hierzu zählten auch die Ausbrüche im nördlichen Emsland (Stadt Papenburg und Nordhümmling). Hinzu kommen zwei neue Ausbrüche, die Neuinfektionen im Kreisgebiet verursachen: einer davon in einer Alten- und Pflegeeinrichtung im Landkreis Ammerland, der andere in einem Wohnheim der Lebenshilfe Leer. In den übrigen Fällen laufen nun die Ermittlungen zu den Infektionsketten. Insgesamt bleibe das Geschehen diffus, heißt es aus dem Kreishaus.

Quarantänezeit auf drei Wochen verlängert

„Die Mutation B 1.1.7 ist weiterhin der Treiber des Geschehens im Landkreis Leer“, sagt Landrat Matthias Groote. Der Kreis habe deshalb härtere Maßnahmen beschlossen, wo sie nötig würden. Die Quarantäneregeln würden ausgeweitet. Ab sofort werden alle Kontaktpersonen ermittelt, die mit einer infizierten Person innerhalb der letzten vier bis fünf Tage vor dem Auftreten erster Symptome oder vor dem Test-Abstrich Kontakt hatten. Außerdem wird die Quarantänezeit auf drei Wochen verlängert.

Änderungen gebe es außerdem bei der Kontaktnachverfolgung. Sei die Virus-Mutation B 1.1.7 nachgewiesen, werde nun auch für Kontaktpersonen mit weniger engen und vor allem kürzeren Kontakten zu den Infizierten eine Quarantäne behördlich angeordnet.

Kurzer Kontakt ohne Maske reicht aus

„Ein kurzer Kontakt ohne Maske reicht aus“, erklärt Landrat Groote: „Uns sind Fälle bekannt geworden, in denen schon das schnelle Reinreichen von Unterlagen bei einem Betrieb zu Ansteckungen geführt hat.“

Der Landkreis Leer appelliert deshalb noch einmal eindringlich an alle Einwohnerinnen und Einwohner: „Tragen Sie bitte konsequent Schutzmasken.“ Dies gelte überall dort, wo Menschen aufeinandertreffen.

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