Wien (dpa)

Opec+ dreht den Ölhahn vorsichtig wieder auf

| 03.12.2020 20:17 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Es war ein tagelanges Ringen: 23 Öl-Exportländer suchen nach der richtigen Fördermenge für 2021. Am Ende steht eine Taktik der kleinen Schritte.

Das Ölkartell Opec und seine zehn Kooperationspartner (Opec+) drehen den Ölhahn wieder etwas weiter auf. Ab Januar solle die zuletzt stark gekürzte Produktion um 500.000 Barrel (je 159 Liter) am Tag erhöht werden.

Das teilte der russische Energieminister Alexander Nowak nach dem Opec+-Halbjahrestreffen mit. Darüber hinaus einigten sich die teilnehmenden Länder den Angaben zufolge ab Januar 2021 auf monatliche Ministertreffen, um die aktuelle Situation auf dem Ölmarkt zu überwachen und das weitere Ausmaß der Beschränkungen zu bestimmen.

Ein solches Vorgehen ermögliche große Flexibilität und eine jeweils präzise Antwort auf die Marktbedingungen, sagte Nowak. „Die Anpassungen können in beiden Richtungen sein.“

Damit reagiert die Opec+ auf die anhaltenden Unsicherheiten auf dem Ölmarkt, aber auch den vorsichtigen wirtschaftlichen Optimismus angesichts einer möglichen baldigen Überwindung der Corona-Krise.

Nach ursprünglichen Plänen wollte die Opec+ ab Januar die Kürzungen, die zuletzt 7,7 Millionen Barrel am Tag betrugen, auf 5,8 Millionen Barrel zurücknehmen. Ab Januar beträgt die Kürzung nun noch 7,2 Millionen Barrel.

Durch die Corona-Pandemie, die aufgrund der erneuten Lockdowns die beginnende wirtschaftliche Erholung wieder gedämpft hat, dürfte sich die Öl-Nachfrage nach Einschätzung der Opec+ auch 2021 erst langsam wieder erholen.

Der Einbruch der Weltwirtschaft durch die Coronakrise hatte in diesem Jahr die Ölpreise massiv unter Druck gesetzt. Zur Jahresmitte hatte die Opec+ eine beispiellose Förderkürzung um fast zehn Millionen Barrel (je 159 Liter) am Tag beschlossen. Auf niedrigem Niveau hatte sich der Öl-Preis zuletzt stabilisiert.

© dpa-infocom, dpa:201203-99-563746/2

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