Frankfurt/Main (dpa)

Kugeln mit Platzhaltern: Ungewöhnliche DFB-Pokal-Auslosung

Thomas Eßer, dpa
|
Von Thomas Eßer, dpa
| 24.07.2020 12:01 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Artikel hören:
Artikel teilen:

Die Auslosung der ersten Runde im DFB-Pokal ist für die teilnehmenden Amateurclubs häufig ein Festtag. In diesem Jahr ist alles anders. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Auslosung.

Ob „FC Bayern München“ oder „Borussia Dortmund“: Die Verkündung dieser Namen sorgt bei der Auslosung der ersten Runde des DFB-Pokals bei Amateurclubs regelmäßig für überschwänglichen Jubel.

In diesem Jahr wird rund um die Ziehung davon eher wenig zu sehen sein. Zum einen stehen viele Cup-Teilnehmer aus den unteren Fußball-Spielklassen für die kommende Saison noch gar nicht fest, zum anderen dürfen die Vertreter der kleinen Vereine wegen der Corona-Regeln auch gar nicht wie sonst üblich euphorisch und dicht gedrängt live bei der Ziehung dabei sein. Die Auslosung ist in diesem Jahr gleich in mehrfacher Hinsicht eine ganz besondere.

Unter welchen Rahmenbedingungen findet die Auslosung statt?

Die Auslosung wird am Sonntag ab 18.30 Uhr live aus dem ARD-„Sportschau“-Studio in Köln übertragen. Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Fritz Keller, und die stellvertretende DFB-Generalsekretärin, Heike Ullrich, nehmen die Ziehung der Lose vor. Anders als zuletzt im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund sind keine Zuschauer vor Ort zugelassen.

Wann wird gespielt?

Die erste Runde soll vom 11. bis zum 14. September ausgetragen werden und damit eine Woche vor dem Saisonstart in der Bundesliga und 2. Liga. Die zweite Runde findet kurz vor Weihnachten statt (22./23. Dezember). Für das Achtelfinale (2. und 3. Februar 2021) sowie das Viertelfinale (2. und 3. März) gibt es ebenfalls schon feste Termine. Ungewöhnlich: Die Halbfinalspiele sollen nicht wie sonst üblich unter der Woche, sondern am ersten Mai-Wochenende stattfinden. Ebenfalls unüblich: Das Finale im Berliner Olympiastadion ist nicht für einen Samstagabend geplant, sondern für den Donnerstag, 13. Mai (Christi Himmelfahrt).

Welche Vereine sind dabei?

Bereits qualifiziert sind die 36 Erst- und Zweitligisten der Saison 2019/20. Hinzu kommen aus der vergangenen Drittliga-Spielzeit die Aufsteiger Würzburger Kickers und Eintracht Braunschweig. Auch der FC Ingolstadt und der MSV Duisburg sind dabei. Die meisten weiteren Teilnehmer werden in den Pokalendspielen der Landesverbände ermittelt. Das Problem: Wegen der Corona-Pause wurden nicht nur die Finals verschoben, in einigen Ländern stehen sogar noch Viertelfinalspiele an.

Für die noch nicht feststehenden Teilnehmer werden bei der Auslosung Platzhalter eingesetzt. Einen Sonderfall gibt es in Sachsen-Anhalt: Dort wurde der Pokal bereits endgültig abgebrochen und der 1. FC Magdeburg als DFB-Pokal-Teilnehmer festgelegt. Aus Bayern, das zwei Startplätze hat, ist zudem aller Voraussicht nach der 1. FC Schweinfurt 05 dabei.

Wieso wartet man mit der Auslosung nicht einfach noch?

Die Landespokal-Endspiele sollen am 22. August im Rahmen des „Finaltags der Amateure“ ausgetragen werden. Bis dahin will der DFB mit der Auslosung aber nicht warten. Nach Verbandsangaben wurde der frühe Termin gewählt, „um insbesondere den Amateurvereinen eine intensivere Planung für die Spielorte zu ermöglichen“.

Wegen der Coronavirus-Pandemie brauchen die Amateurclubs ein Hygienekonzept und ein Stadion, wo dieses auch umgesetzt werden kann. Bis Mitte August müssen alle Amateurvereine, die als Teilnehmer der ersten Runde infrage kommen, eine Heimspielstätte festlegen und ein mit den zuständigen Behörden abgestimmtes Hygienekonzept vorstellen. Anschließend sollen schnellstmöglich die genauen zeitlichen Ansetzungen veröffentlich werden.

© dpa-infocom, dpa:200724-99-910305/3

Ähnliche Artikel