Berlin (dpa)

Kein Landkreis hat mehr kritische Marke überschritten

| 03.06.2020 10:53 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Kein einziger Landkreis in Deutschland hat in den vergangenen sieben Tagen die kritische Marke von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern überschritten. Die überwiegende Mehrheit liegt sogar ganz deutlich darunter.

Die allermeisten Landkreise in Deutschland haben in den vergangenen sieben Tagen überhaupt keine oder nur wenige Corona-Neuinfektionen verzeichnet. 343 von mehr als 400 Landkreisen hatten dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge am Mittwoch maximal fünf neue Fälle pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen gemeldet.

Laut RKI-Daten hat Stand Mittwoch kein einziger Landkreis die kritische Marke von 50 Neuinfektionen erreicht. Wird diese Obergrenze überschritten, müssen Beschränkungskonzepte erlassen werden. Die meisten neuen Fälle pro 100.000 Einwohner verzeichnete in den vergangenen sieben Tagen der thüringische Landkreis Sonneberg. Auch Bremerhaven sowie die Landkreise Coburg und Cuxhaven registrierten verhältnismäßig viele neue Fälle.

Binnen eines Tages meldete das RKI am Mittwoch deutschlandweit 342 neue Corona-Infektionen. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 182.370 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, 8551 nachweislich mit dem Virus Infizierte sind gestorben. Die geschätzte Zahl von registrierten und noch aktiven Corona-Fällen in Deutschland beträgt derzeit rund 6500, wie unter anderem aus diesen RKI-Zahlen hervorgeht.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, ist nach aktuellsten RKI-Angaben wieder unter die kritische Marke von 1,0 gerutscht, nämlich auf 0,89 (Datenstand 2.6. 0 Uhr). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 1,20 (Datenstand 1.6. 0 Uhr) gelegen.

Das RKI hatte bereits am Wochenende erklärt, dass der R-Wert empfindlich auf kurzfristige Änderungen der Fallzahlen reagiere, wie sie etwa durch einzelne Ausbruchsgeschehen verursacht werden können. Insbesondere bei einer insgesamt kleineren Anzahl von Neuerkrankungen könne dies zu verhältnismäßig großen Schwankungen führen.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert (Datenstand 2.6. 0 Uhr) bei 0,87 (Vortag: 0,95). Er zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen.

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