Bunde

Geldautomaten in Bunde gesprengt

Sebastian Bete und Tatjana Gettkowski
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Von Sebastian Bete und Tatjana Gettkowski
| 30.03.2020 14:16 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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In Bunde haben Unbekannte in der Nacht zu Montag zwei Geldautomaten gesprengt. Die Täter sind auf der Flucht. Sie richteten einen hohen Schaden an.

Bunde - Unbekannte haben in Bunde in der Nacht zu Montag zwei Geldautomaten gesprengt. Nach Angaben der Polizei schlugen die Täter gegen 2.30 Uhr im Vorraum einer Filiale der Oldenburgischen Landesbank (OLB) am Kirchring zu. Anwohner meldeten der Polizei laute Knallgeräusche. Nach ersten Angaben flohen mehrere dunkel gekleidete Täter mit einem schwarzen Roller in Richtung Niederlande. Die Ermittlungen und die Fahndung laufen, sagte ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage. Nach einer ersten Schätzung beträgt der entstandene Sachschaden am Gebäude und den Automaten rund 750 000 Euro

„Für uns ist die wichtigste Nachricht, dass niemand zu Schaden gekommen ist“, sagte OLB-Sprecher Timo Cyriacks. Über der Bank ist das Büro einer Anwaltskanzlei. Zur Tatzeit hielt sich dort jedoch niemand auf. Wie viel Geld die Täter erbeuteten, dazu wollte Cyriacks auf Nachfrage keine Angaben machen.

Der Schaden wird auf rund 750 000 Euro geschätzt. Bild: Gettkowski
Der Schaden wird auf rund 750 000 Euro geschätzt. Bild: Gettkowski

Die Explosion sei sehr stark gewesen. „Die Räume sind extrem verwüstet und müssen bis auf weiteres geschlossen bleiben.“ Die Automaten wurden komplett auseinandergerissen, Fensterscheiben und auch die Glastüren zu den Räumen der Geschäftsstelle zerbarsten durch die Wucht der Explosion. Wann die Filiale und der Servicebereich wieder zur Verfügung stehen, könne man noch nicht sagen.

Besondere Schutzmechanismen

Die OLB war in den Jahren 2015 und 2016 laut Cyriacks etwa ein dutzendmal betroffen, darunter im Dezember 2015 in Bunde. Die Sprengung in der Nacht zu Montag in Bunde ist laut Cyriacks allerdings der erste Fall seit 2016, bei dem Täter einen Geldbetrag erbeuten konnten. Um Kriminellen die Arbeit zu erschweren, habe die OLB ihre Automaten mit besonderen Schutzmechanismen ausgerüstet. „Wie die hohe Zahl der vereitelten Taten belegt, wirken unsere Gegenmaßnahmen generell gut“, so Cyriacks weiter. In etwa zehn Fällen seien Täter bei dem Versuch, aus Automaten Geld zu entwenden, gescheitert – zuletzt am 8. Januar 2020 in Aschendorf.

Warum im aktuellen Fall die Sprengung der beiden Geldautomaten in Bunde trotz deren besonderer Sicherheitsausstattung gelungen sei, werde nun gemeinsam mit den Experten der Polizei ermittelt. Das Sprengen von Geldautomaten ist seit Jahren ein länderübergreifender krimineller Trend mit technisch sehr spezialisierten Tätern. Die Täter gehen mit hoher krimineller Energie vor, sind logistisch gut ausgestattet und begehen ihre Taten zum Teil länderübergreifend.

Polizei bittet um Hinweise

Wer etwas beobachtet hat, wird gebeten, sich bei der Polizei in Leer unter der Telefonnummer 0491/976900 zu melden. Zudem können Hinweise direkt bei der Polizeidirektion Osnabrück gegeben werden. Dort wurde Ende Januar 2020 eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die sich mit den Sprengungen befasst. Die Beamten sind unter der Nummer 0541/3276299 zu erreichen. Auch ein möglicher Zusammenhang mit weiteren Taten aus dem Dreiländereck Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und der Niederlande wird Gegenstand der weiteren Ermittlungen sein.

Seit Jahren gibt es in der Region immer wieder Sprengungen von Geldautomaten – eine Übersicht gibt unsere interaktive Karte.

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