Friesoythe

Mutmaßlich Sprengstoff in Wohnung gefunden

Astrid Fertig
|
Von Astrid Fertig
| 18.01.2020 19:12 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Artikel hören:
Artikel teilen:

Mit großem Aufwand wurde am Sonnabend vermutlicher Sprengstoff aus einem Mehrfamilienhaus in Friesoythe abtransportiert. Die Polizei ließ das betroffene Gebäude sowie neun angrenzende Häuser evakuieren.

Friesoythe - Am Sonnabendmittag ging beim Polizeikommissariat Friesoythe die Meldung ein, dass ein 37-jähriger Oldenburger beim Aufräumen einer Wohnung in der Friesoyther Meeschenstraße im Schrank eine verdächtige Substanz gefunden hat. Es handelte sich um die Wohnung seiner verstorbenen Eltern, in der er früher ebenfalls gelebt hatte.

Nach Angaben der Friesoyther Polizei sagte der Mann, dass das entdeckte Pulver ihm gehöre. Aufgrund seiner Angaben mussten die Einsatzkräfte davon ausgehen, dass es sich dabei um Sprengstoff handeln könnte.

Wohnung der verstorbenen Eltern

Die Polizei leitete umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen ein. Neben dem betroffenen Mehrparteienhaus ließ sie neun angrenzende Häuser evakuieren. Vor Ort waren die Feuerwehren Friesoythe und Altenoythe. Außerdem wurden Einsatzkräfte der Feuerwehrtechnischen Zentrale und des Gefahrgutzuges aus Emstek hinzugezogen. Rettungsdienst und Notarzt hielten sich am Einsatzort auf, mussten jedoch glücklicherweise niemanden versorgen.

Den rund 50 Anwohnern, die ihre Wohnungen verlassen mussten, wurde die Unterbringung im Feuerwehrhaus angeboten, wo sie mit Heißgetränken und Berlinern versorgt werden konnten. Doch das wurde, so ein Polizeisprecher, nicht in Anspruch genommen, weil die Leute bei Bekannten unterkamen oder anderweitig unterwegs waren. Auch Friesoythes Bürgermeister Sven Stratmann und Abteilungsleiter der Stadtverwaltung waren während der Maßnahme vor Ort.

Fachleute nahmen Proben

Einsatzkräfte der Kriminaltechnischen Einsatzgruppe des Landeskriminalamts Niedersachsen aus Hannover begutachteten die Substanz und nahmen Proben. Ob es sich tatsächlich um Sprengstoff handelt und dieser explosionsfähig war, wird beim Zentralen Kriminaldienst in Hannover ermittelt. Das übrige Pulver wurde auf einem Acker kontrolliert gesprengt. Die Evakuierung wurde um 16 Uhr beendet. Gegen den Oldenburger leitete die Polizei ein Verfahren ein wegen des Verdachtes des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.

Bei der Aktion kam es zu einem unschönen Zwischenfall: Ein 29-jähriger Friesoyther wollte die Absperrung nicht akzeptieren, ging einen Feuerwehrmann körperlich an und beleidigte diesen wiederholt. Gegen den Randalierer leitete die Polizei entsprechende Strafverfahren ein.

Ähnliche Artikel