Leer/Aurich

Reeder-Entführung: Gesuchter stellt sich in Leer

Timo Sager
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Von Timo Sager
| 22.02.2018 12:41 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Nach der Entführung eines Reeders aus dem Landkreis Leer im Frühjahr 2016 wurde noch immer nach zwei Tatbeteiligten gefahndet. Einer der beiden, ein 35-jähriger Mann aus Polen, erschien jetzt bei der Polizei.

Leer/Aurich - Bei der Polizei in Leer hat sich am Dienstag ein 35-jähriger Mann aus Polen gestellt. Er wurde mit Haftbefehl im Zusammenhang mit der Entführung eines Reeders aus dem Landkreis Leer im April 2016 gesucht.

Wie die Staatsanwaltschaft Aurich und die Polizei am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung mitteilen, erschien der Mann zusammen mit einem Rechtsanwalt gegen 13 Uhr bei der Polizei. Ein Richter am Amtsgericht Leer erließ Haftbefehl. Der Mann kam in eine Justizvollzugsanstalt. Laut Pressemitteilung läuft die Fahndung nach einem weiteren Mann aus Polen, der an der Tat beteiligt gewesen sein soll.

Verhandlung gegen Drahtzieher steht noch aus

Eine 91-Jährige aus Iserlohn war zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Bild: Ortgies
Eine 91-Jährige aus Iserlohn war zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Bild: Ortgies
Die Prozesse um die Entführung des Reeders im vergangenen Jahr mit Haft- und Bewährungsstrafen zu Ende gegangen. Aufsehenerregend war das Urteil für die 91 Jahre alte Mutter des mutmaßlichen Drahtziehers. Sie bekam wegen Beihilfe zu erpresserischem Menschenraub eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung. Zwei weitere Männer mussten für sechs beziehungsweise zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Ein Angeklagter erhielt eine Bewährungsstrafe.

In einem weiteren Prozess im Juli räumte ein 30-Jähriger ein, an der Entführung im April 2016 beteiligt gewesen zu sein. Er wurde vom Landgericht zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und zwei Monaten verurteilt.

Die Angeklagten waren daran beteiligt, den Reeder auf dem Weg zur Arbeit zu entführen und Lösegeld in Höhe von einer Million Euro zu fordern. Das Geld wurde nie übergeben, der Mann kam frei. Der mutmaßliche Drahtzieher, ein Endsechziger aus Iserlohn, musste sich bislang nicht vor Gericht verantworten. Er ist schwer krank. Ob es zum Verfahren kommen wird, ist offen.

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